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Ahnenpflanzen

Ahnenpflanzen Friedhofspflanzen

Mit dem Herbst nähern wir uns Samhain und damit auch der Zeit der Ahnenfeste. Noch heute gibt es Pflanzen die mit dem Tod und somit auch mit unseren Ahnen verbunden sind. Wir kennen sie auch als typische Friedhofspflanzen. Dahinter verbirgt sich aber oft eine tiefere Symbolik. 

 

Ahnenpflanzen früher und heute

 

Früher waren die Bedeutungen der Pflanzen den Menschen noch viel bekannter. Heute ist einiges in Vergessenheit geraten. Und gerade auf dem Friedhof werden Blumen gepflanzt, weil der Standort so gut geeignet ist oder weil sie so wenig Arbeit machen. Oder weil diese Blume schon immer auf Friedhöfen angepflanzt wurde. Aber warum das so ist, wissen nur noch wenige Menschen. Die Friedhofskultur gerät langsam in Vergessenheit und das ist eigentlich sehr Schade. Ist sie doch auch ein Stück unserer Identität und hilft uns die Ahnen zu Ehren und uns zu erinnern. 

Gepflanzt wird heute, was die Gärtnerei anbietet und im Herbst werden die Pflanzen einfach herausgerissen und entsorgt. Früher war dies oft anders. Die Pflanzen waren dauerhaft und symbolisierten so auch den Kreislauf von Leben und Tod. Dabei hatte jede Pflanze auch eine andere Bedeutung und manchmal gab es auch regionale Unterschiede. 

 

Der Buchsbaum- die Fiedhofspflanze schlechthin

 

Noch heute werden viele Gräber mit Buchsbaum umpflanzt und bilden somit eine Art kleine Hecke um das Grab. Die Hecke symbolisiert eine Abgrenzung. So sollte sie das Grab vor bösen Geistern schützen. 

 

Die Eibe- der Friedhofsbaum

 

Nirgends finden sich in Deutschland heute soviel Eiben wie auf Friedhöfen. Aus den Wäldern wurden sie fast vollständig vertrieben. Als immergrüne Pflanze steht sie, ähnlich wie die auch gern gepflanzten Lebensbäume, für die Hoffnung. Somit stehen sie auch für das ewige Leben. Manchmal wird die Eibe als der Weltenbaum angesehen. In diesem Fall verbindet sie die drei Welten miteinander und ihre Wurzeln reichen somit bis hinab in das Totenreich. Die Eibe verbindet so die Toten mit den Lebenden. Bereits im antiken Rom und im alten Griechenland sah man die Eibe als Baum, der an der Pforte des Totenreich wuchs. Auch durch ihre Giftigkeit wird die Eibe oft mit dem Tod in Verbindung gebracht. 

 

Der Holunder- der Baum der Holle

 

Der Holunder ist der Baum der Göttin Holle. Holle zeigt sich in der dunklen Zeit als die Totengöttin Hel. Früher waren Holunderbüsche auf Friedhöfen sehr verbreitet, heute dagegen sind sie eher selten geworden. Es war die Göttin Holle, die die Kinderseelen hütetet. Der Zugang zu ihrem Reich war auch der Holunder. Außerdem sollte der Busch vor bösen Geistern schützen. In England hatten zum Beispiel auch Bestatter immer etwas Holunderholz dabei um sich zu schützen. 

 

Der Efeu- auf jedem Friedhof zu finden

 

Der Efeu ist bis heute auf jedem Friedhof zu finden. Er rangt an Grabsteinen oder überwuchert alte Gräber mit seinem besonderen Charme. Da er ebenfalls immergrün ist, steht er ebenfalls für die Hoffnung. Der Efeu ist aber auch ein Symbol für die Treue. Er steht für Unsterblichkeit und so für die Ewigkeit. 

 

Der Wacholder- die Verbindung von Leben und Tod

 

Wacholder wurde früher auch sehr häufig auf Friedhöfen gepflanzt. Er gilt als Schwellenbaum. Die Toten können durch ihn zu bestimmten Zeiten zurück zu den Lebenden kommen. Beispielsweise zu Samhain, wenn die Schleier zwischen den Welten dünn sind. Die Germanen verbrannten ihre Toten auf Wacholderholz. 

 

Die Weide- ein Symbol der Trauer

 

Die Trauerweide mit ihren hängenden Blättern steht für die Trauer. Generell aber alle Bäume mit hängenden Zweigen. 

 

Die Ringelblume oder Totenblume

 

Die Ringelblume wird manchmal auch Totenblume genannt. Das ist heute ziemlich in Vergessenheit geraten. Heute eine beliebte Gartenpflanze, die früher hauptsächlich auf Friedhöfen zu finden war. Wegen ihrer Verbindung zu den Toten wollte man sie in Gärten eher nicht haben. Sie galt als Symbol der Wandlung und Erlösung. Noch heute werden in Mexiko gelbe Blumen auf die Gräber gepflanzt. 

 

Der Hauswurz als Schutzpflanze

 

Ursprünglich wurde diese Pflanze viel auf Dächern gepflanzt, da sie das Haus vor Blitzschlag schützen sollte. Aber auch auf Gräbern war sie häufig zu finden. Denn sie kann nicht nur den Blitz, sondern alle negativen Energien abwehren. 

 

Einige dieser Pflanzen sind in ihrer Verbindung zu den Ahnen bis heute bekannt. Andere sind in Vergessenheit geraten. Aber egal was du für deine Lieben hier pflanzt, du solltest auch immer die Wünsche des Verstorbenen bedenken. Du musst keine Buchshecke setzen, nur weil man das so macht. Und erst recht nicht, wenn der Verstorbene diese Pflanze vielleicht gar nicht mochte. Andererseits spricht auch nichts dagegen etwas zu setzen, was der verstorbene geliebt hat. Auch wenn es vielleicht keine klassische Friedhofspflanze ist.