· 

Mittsommer- der längste Tag im Jahr

Mittsommer Sommersonnenwende Johannestag Litha

Mittsommer oder auch Litha sind Namen der Sommersonnenwende. Gemeint sind der längste Tag und die kürzeste Nacht im Jahr. Dabei bezieht sich Mittsommer nicht nur auf den 21. Juni, der Sommersonnenwende, sondern auf die 12 Heiligen Tage in dieser Zeit. Also 6 Tage vor und 6 Tage nach der Sommersonnenwende. Damit stehen diese 12 Heiligen Tage den Rauhnächten der Wintersonnenwende gegenüber. Auch hier sind die Tore zur Anderswelt geöffnet. Wir können Kontakt mit den Ahnen aufnehmen oder mit Elfen, Feen und Pflanzengeistern kommunizieren. Auch zum Orakeln ist diese Zeit sehr günstig. Eigentlich wie zu den Rauhnächten auch. Allerdings sind es in der Winterhälfte oft eher die Ahnen oder die Götter der dunklen Zeit, welche wir befragen und die uns begleiten, während es nun in der Mittsommerzeit die Naturgeister und Götter der hellen Jahreshälfte sind. Was natürlich nicht bedeutet, dass du mit den Ahnen nicht ebenso in Kontakt treten kannst. 

 

Die Sommersonnenwende bei den Germanen

 

Schon bei den Germanen war die Sommersonnenwende eine magische Zeit. Pflanzen waren nun voller Heilkraft und Magie. Ihnen wurde eine sehr starke Wirkung zugeschrieben. Allen voran das Johanniskraut. Es wird noch heute in der Mittagszeit der Sommersonnenwende gesammelt. Viele Bräuche und Traditionen sind bis heute überliefert. So wird noch immer vielerorts ein Sonnenwendfeuer entzündet. Es hat eine reinigende Kraft und soll gesund erhalten. Besonders beliebt war der Sprung darüber, der Gesundheit für das ganze Jahr bringen sollte. 

Mittsommer ist auch eine Zeit der Fülle. Die Natur schenkt uns jetzt all ihre Früchte und Kräuter. Der Tisch ist reich gedeckt. Auch das war bei unseren Vorfahren ein Grund zum Feiern. 

 

Bräuche zum Mittsommerfest

 

In manchen Gegenden ist es Brauch ein Mittsommersträußchen zu binden. Es kann traditionell aus 7, 9 oder 13 Pflanzen bestehen. Das ist aber regional verschieden. 

Auch wird noch heute mit Freunden und Familie gefeiert. Es wird ausgelassen gefeiert und getanzt. Dabei steht oft auch ein reich gedeckter Tisch im Mittelpunkt. Gerne werden jetzt Speisen mit frischen Kräutern, aus Holunderblüten oder den ersten Beeren verzehrt. 

 

Baldur- der Sonnengott

 

Baldur ist ein germanischer Sonnengott. Er verkörpert die Sonne und damit das Licht. Er wird zur Sommersonnenwende getötet. Und so wie er stirbt, verliert auch die Sonne nun langsam an Kraft. Aber es wird noch dauern bis wir es merken. Die heißeste Zeit des Jahres, der Hochsommer, liegt ja noch vor uns. 

Die Kirche machte aus der Sommersonnenwende den Johannistag. Er ist um 3 Tage verschoben und wird am 24. Juni gefeiert. Er ist dem Heiligen Johannes dem Täufer geweiht und auch hier spielt das Johanniskraut eine bedeutende Rolle. 

 

Pflanzen der Sommersonnenwende

 

Wie schon erwähnt, ist das Johanniskraut eine der wichtigsten Pflanzen dieser zeit. Es trägt die pure Energie der Sonne in sich. Schon die Blüten erinnern in ihrer Form und Farbe an die Sonne. Es hat auch eine  stimmungsaufhellende Wirkung und das heilkräftige Johanniskrautöl lässt sich daraus sehr gut herstellen. 

 

Aber auch der Beifuß gehört einfach in die Mittsommerzeit. Er wurde um die Hüfte gebunden und gehörte zum Mittsommergürtel. Trug man ihn beim Sprung über das Feuer, sollte er vor Krankheiten schützen und die Fruchtbarkeit fördern. Der Beifuß ist aber auch eine Reisepflanze. Er verbindet uns mit der Anderswelt und wird daher sehr gern zur Sommersonnenwendzeit verräuchert. 

 

Die Königskerze ist die zentrale Pflanze im Kräuterbuschen, welcher während dem Frauendreißiger, die 30 Tage ab Maria Himmelfahrt, gebunden wird. Sie soll vor Gewitter und Unwetter schützen. 

 

Die Kamille gehört ebenfalls zur Sommersonnenwende und wurde früher auch als Baldurs Wimpern bezeichnet. Sie ist dem Sonnengott zugeordnet und steckt ebenfalls voller Heilkraft. 

 

Der Gundermann wird gern als Kranz gebunden auf dem Kopf getragen. Dort fördert er die Hellsichtigkeit und sorgt gleichermaßen dafür, dass wir geerdet bleiben.