Das Wort Orakel kommt aus dem Lateinischen. Oraculum bedeutet Götterspruch. Und genau das verbirgt sich dahinter. Ein Orakel ist ein Medium, welches uns hilft hinter die Geheimnisse des Lebens zu sehen. Schon immer wollten die Menschen wissen, was die Zukunft bringt. Ein bekanntes Beispiel ist das antike Orakel von Delphi. Hier empfing die Priesterin die Antworten auf die Fragen direkt von den Göttern.
Es gibt heute unzählige Möglichkeiten selbst ein Orakel zu befragen. Es gibt klassische Ja/Nein Orakel, wie zum Beispiel das Pendel. Es kann aus Edelstein, Metall oder einfach einem Ring bestehen. Je nachdem wie es schwingt, gibt es eine Antwort auf die gestellte Frage.
Eine heute noch beliebte Form ist das Bleigießen zu Silvester. Dabei werden die Formen der gegossenen Figur gedeutet. Ähnlich verhält es sich mit Tee- oder Kaffeesatz lesen. Auch hier wird in den Formen und entstandenen Bilder gelesen.
Zudem sind heute im Handel eine Unmenge an diversen Orakelkarten erhältlich. Es gibt alles, vom Engel- über das Pflanzen- und Tier- bis hin zu Einhorn- oder Meerjungfrauen-Orakel. Da findet sich etwas für jeden Geschmack. Meist kommt passend zu dem Karten auch noch ein kleines Begleitbuch daher, wo wir die Antworten nachschlagen können.
Dann gibt es noch Kartensysteme, wie die Lenormandkarten oder die Kipperkarten. Diese sind auch für Anfänger noch gut überschaubar und haben oft klar verständliche Botschaften. Auch hier gibt es verschiedene Designvarianten.
Etwas komplexer ist das wohl berühmteste Kartenlegesystem, das Tarot. Besonders Anfänger haben oft sehr viel Respekt, schon durch die Menge der Karten. Außerdem sind hier nicht alle Botschaften der Karten direkt auf den ersten Blick erkennbar. Aber es gibt heute viele verschiedene Decks und auch viele mit sehr aussagekräftigen Bildern. Auch gute Bücher über das Tarot finden sich im Handel. Niemand muss Angst vor den Karten haben. Fang am besten langsam mit einer einzelnen Karte an. Du könntest dir beispielsweise täglich eine Tageskarte ziehen. Schau sie dir an und versuche sie zu deuten. Erst dann solltest du nachlesen. So lernst du mit der Zeit praktisch nebenbei die Bedeutung der Karten und kannst dich dann an größere Legungen wagen.
Deutlich mehr Übung brauchst du für die Kristallkugelschau. Durch deine Konzentration auf die Kugel und die natürlichen Unregelmäßigkeiten darin, entstehen Bilder. Diese lassen sich dann deuten. Dafür brauchst du aber viel Zeit und Ruhe. Und vor allem etwas Übung. Diese Technik funktioniert übrigens auch mit einer Schale Wasser oder einem Spiegel.
Weiterhin gibt es noch die Möglichkeiten einer Andersweltreise. Dabei werden die Götter, die Ahnen oder andere Wesen befragt. Vor allem schamanisch arbeitende Menschen wenden die Technik oft an. Aber auch hier benötigst du Ruhe, Zeit und Übung. Meist reist unser Geist durch eine Trance in die Anderswelt. Diesen Zustand kannst du sehr gut durch Trommeln erreichen. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, wie Tanz oder Meditation.
Ein sehr altes System ist das Werfen von Runen. Diese alten Buchstaben haben ähnlich wie die Tarotkarten eine Bedeutung und können einzeln als Tagesrune gezogen oder als ganzes Bild geworfen werden.
Früher waren auch Knochenorakel beliebt. Diese konnten beispielsweise mit Symbolen oder auch Runen verziert werden und wurden dann ebenfalls geworfen. Auch heute noch werden sie gern von Hexen und spirituellen Menschen, die natürliche Materialien schätzen, verwendet. Dafür musst du auch keinesfalls ein Tier töten. Knochen kannst du im Wald finden oder kaufen.
Du siehst also, es gibt viele Möglichkeiten in die Zukunft zu schauen. Und diese hier sind noch lange nicht alle. Manchmal geht es aber auch gar nicht darum zu erfahren, was in der Zukunft geschieht. Manchmal brauchen wir nur eine Hilfe bei Entscheidungen oder möchten etwas über uns selbst herausfinden. Dabei sind Orakel keinesfalls nur Hexen oder magisch arbeitenden Menschen vorbehalten. Orakel erfreuen sich großer Beliebtheit und jedes Kind kennt das Blumenorakel: ,,Er liebt mich, er liebt mich nicht“.
