In der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November feiern wir Samhain. Das alte keltische Fest markiert den Winteranfang. Es ist auch als Halloween oder in christlichen Regionen als Reformationstag bekannt. Gleichzeitig ist es auch das Ende des Hexenjahres und manche Hexen feiern es wie eine Art Silvester, als Jahresabschluss.
Die Erntezeit ist nun endgültig vorüber und es sollten auch keine Kräuter mehr geerntet werden. Alles, was nun noch in der Natur ist, gehört den Naturgeistern und Göttern. Es sind unsere Opfergaben an sie für die Winterzeit.
Wir sind nun in der dunkelsten Phase des Jahres angekommen. Die Dunkelheit hat ihren Höhepunkt fast erreicht. Bis zur Wintersonnenwende wird sie immer noch ein wenig zunehmen. Erst von da an wird das Licht wieder wachsen bis es zur Frühjahrstagundnachtgleiche wieder in Balance ist.
Samhain ist ein Ahnenfest und steht am Anfang der Ahnenzeit. Von nun an folgen einige weitere Ahnenfeste. Zu Samhain öffnen sich die Tore zur Anderswelt das erste Mal. Danach schließen sie sich wieder, aber nicht vollständig. Ein wenig bleiben die Übergänge verwischt. Bis zum nächsten Ahnenfest. Und auch während der Rauhnächte im Dezember sind die Grenzen verwischt.
Es bietet sich an Ahnenkontakte herzustellen, zu Räuchern und zu Orakeln. Ein Orakel kann helfen die Botschaften der Ahnen besser wahrzunehmen. Die Räucherung hilft die Botschaften auf die andere Seite zu tragen. Wacholder, Beifuß oder Angelika sind beispielsweise gute Zutaten einer Ahnenräucherung.
Wir sollten und ganz bewusst ein wenig Zeit nehmen, vom Alltag innenhalten und uns auf die Dunkelheit einlassen. Cailleach, die dunkle Göttin zieht nun übers Land. Sie ist die Schnitterin, die die Natur in den Winterschlaf versetzt. Mit ihr kommen Schnee, Frost und Kälte. Sie kann uns aber auch helfen, mit unserer dunklen Seite zu arbeiten. Sie anzunehmen und sie bewusst zuzulassen.
Ich feiere Samhain ruhig mit meiner Familie. Wir bereiten etwas aus Kürbis zu und laden auch unsere Ahnen dazu ein. Es wird geräuchert und orakelt. Eine Kerze (sicherheitshalber LED) im Fenster leuchtet den Verstorbenen den Weg nach Hause.
